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NABELBRUCH

Der Nabel ist eine Schwachstelle der Bauchdecke und führt in ca. 2% der Fälle zum Auseinanderweichen der Bauchdeckenmuskulatur. Dadurch kann eine Lücke entstehen die sehr kleine Ausmaße haben kann (Abb. 1) oder auch groß ausgeprägt sein kann (Abb. 2).

Abb. 1: Kleiner Nabelbruch



Abb. 2: Größere Nabelhernie


Wie bei allen Brüchen besteht auch bei der Nabelhernie die Gefahr der Einklemmung (Abb. 3), weshalb auch diese Brüche operativ versorgt werden sollten.


Abb. 3: Eingeklemmter Dünndarm


Am Ende einer Schwangerschaft kommt es häufig zum Auftreten eines Nabelbruches (Abb. 4), jedoch bilden sich diese nach der Geburt in vielen Fällen zurück. Man sollte deshalb die ersten Monate nach der Entbindung abwarten und erst dann bei Bestehen bleiben der Nabelhernie eine eventuell erforderliche operative Versorgung mit dem Chirurgen besprechen. 


Abb. 4: Hochschwangere mit einer Nabelhernie


Diagnose

Die Diagnose wird durch den Arzt durch die körperliche Untersuchung (Abtasten) gestellt.

Symptome

  • Vorwölbung im Bereich des Nabels
  • Leichte bis ziehende Schmerzen im Bereich der Nabelregion mit Ausstrahlung in die Umgebung
  • Bei Eingeweideeinklemmung treten starke Schmerzen auf, die von Übelkeit bis hin zum Erbrechen begleitet sein können (Abb. 3)

Therapie

Nabelhernien werden meist frühzeitig erkannt und bereits bei kleineren Bruchpforten operativ versorgt. Dabei wird die Bruchpforte mit nicht resorbierbaren Nähten verschlossen. Bei größeren Bruchlücken ist, um die Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens möglichst klein zu halten, eine Kunststoffverstärkung erforderlich.

  • Offene Kunststoffverstärkung

Bei dieser Operation wird der Nabel von Verwachsungen befreit und der Defekt mit einer Kunststoffprothese verstärkt. Wie bei der Narbenhernie gibt es verschiedene Netzpositionen (Abb. 5), wobei im Nabelbereich speziell entwickelte Kunststoffverstärkungen zur Anwendung kommen (Abb. 6).


Abb. 5: Darstellung der verschiedenen Netzpositionen in der Bauchdecke



Abb. 6: Offene Netzeinbringung bei der Nabelhernie


  • Laparoskopische Kunststoffverstärkung

Auch bei Nabelhernien hat sich die laparoskopische Netzverstärkung sehr bewährt. Für dieses schonende Operationsverfahren sind mehrere kleine (5mm oder 1cm) Incisionen erforderlich (Abb. 7).


Abb. 7: Laparoskopische Incisionen (rot) bei einer mittelgroßen Nabelhernie


Nach Darstellung der Bruchpforte (Abb. 8) wird diese mit einer Kunststoffprothese verstärkt (Abb. 9) (siehe auch Narbenhernie).



Abb. 8: Laparoskopisches Bild der Bruchpforte



Abb. 9: Kunststoffverstärkung über der Bruchlücke


Komplikationen

Nabelbrüche sollten bereits bei kleineren Bruchpforten vor allem bei Größenzunahme operativ saniert werden. Eine mögliche Darmeinklemmung kann somit vermieden werden. Durch moderne Operationsmethoden ist der postoperative Verlauf meist komplikationslos, sodass die Patienten bereits wenige Tage nach der Operation in häusliche Pflege entlassen werden können. Verletzungen von Dünn- und Dickdarm sowie Wundinfektionen sind äußerst selten, bei größeren Nabelbrüchen gestaltet sich die Operation entsprechend aufwendiger mit einer leichten Zunahme des Komplikationsrisikos.

Prognose

Bei kleinen Nabelbrüchen ist nach 2 bis 3 Wochen eine patientenorientierte Belastungssteigerung möglich, bei größeren Bruchoperationen ist diese Rekonvaleszenzzeit entsprechend länger anzuberaumen.



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